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Farkas

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  Drittsemester

Werwolf B-Rank FSK 16 Angestellte/r

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Evangeline & Farkas - shared responsibilities

von Farkas am 28.04.2024 23:20

Die Tür des Klassenzimmers schwang mit einem gedämpften Knall auf und der junge Werwolf, gefolgt von einer weiteren Welle an Schülern, die sich langsam in den langen Fluren verteilten, trat mit einem kleinen Stapel Heften unter dem Arm und einer Vielzahl an Behältern, deren Inhalt im Licht der Sonne in mehreren Grün- und Blautönen leuchtete, in den Gang. Er atmete erleichtert aus, Alchemie und Tränke war das letzte Fach, das er an diesem Tag belegt hatte - nach der verdienten Mahlzeit im Speisesaal des Institutes stand ihm also frei, wie er den Nachmittag verbringen wollte. Vorher musste er nur noch diese Proben irgendwo abstellen, in seinem Zimmer war das im Moment schwierig, da er sich nicht schon wieder mit seinem Roommate anlegen wollte der Farkas jedes Mal wenn er ihn sah, darauf hinweisen musste wie überaus tolerant er doch schon bezüglich seiner Sammlung an Pflanzen, getrockneten Kräutern und sonstigen experimentellen Gerätschaften die er dort aufbewahrte und die einen großen Teil des Raumes beanspruchten war er doch aber bitte aufhören solle, weiteren unnötigen Kram anzuschleppen. Normalerweise hätte der Viertsemester seinen Zimmernachbarn höflich ignoriert und einen Streit darüber, inwiefern das Recht bestand die jeweilige Raumhälfte zu dekorieren und dadurch eine unrechtmäßige Kontrolle über das Gesamtbild des Raumes auszuüben, was auch immer damit gemeint war, in Kauf genommen doch der frühe Unterrichtsschluss trug zu seiner guten Stimmung bei, also würde er ausnahmsweise auf den gewohnten Konflikt verzichten und seine Versuche an einem anderen Ort unterbringen. - außerdem ging ihm so langsam ohnehin der Platz aus. Also bewegte sich der Student jetzt, noch ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben, in die ungefähre Richtung der Alchemie & Tränke-Fachräume, vielleicht würde sich ein anderer Lehrer des Faches seines noch unfertigen magischen Gebräus erbarmen und ihm einen möglichst sonnigen Platz in einem der Vorbereitungsräume zusichern. Sein eigener Lehrer kam mit unnötigen Störungen nicht wirklich gut klar und Farkas konnte auf eine seiner langwierigen Reden verzichten, also schlenderte er entspannt in die entgegengesetzte Richtung des Klassenzimmers welches er gerade verlassen hatte; außerhalb der hohen Fenster des Gebäudes, die eventuell mal wieder eine Reinigung nötig hatten, reichte der Ausblick bei gutem Wetter wie diesem über die Anhöhe, auf der sich die Schule befand bis hinter die Wälder und weit entfernt ließen sich auch einige höhere Berge erblicken. Wenn es nicht jeden zweiten Tag regnen würde, würde das Institute mit dieser Aussicht eindeutig mehr Aufmerksamkeit anziehen. kommentierte er für sich und verfiel bei dem Gedanken an die Einrichtung in eine ernstere, nachdenkliche Stimmung. Es war sein letztes Jahr hier, als Schüler jedenfalls - danach würde sich einiges verändern. Es stand für ihn bereits so gut wie fest, das Angebot des Schulleiters, ihn nach seinem Abschluss offiziell als Sicherheitsverantwortlichem anzustellen, anzunehmen - doch, und das kam selten vor, hatte der junge Mann Zweifel an seinen Fähigkeiten, daran auch wirklich Verantwortung für mehrere Leben und deren Sicherheit, nicht nur für seine eigene Existenz, zu tragen. Natürlich war da auch seine Beharrlichkeit, um jeden Preis an diesem Ziel festzuhalten, er wollte diesen Job, es war alles worauf ihn sein Training als Wächter, seine eigenen Unternehmungen, die vielen Jahre der Ausbildung vorbereitet hatten - hier war es ihm möglich, seinen Teil zu dem zunehmenden Verständnis der verschiedenen Arten und der Eingliederung der Menschen in ihrem System beizutragen, aber er hatte Angst, durch seine Bemühungen andere zu gefährden anstatt sie zu beschützen, davor, dass seine Ideale scheiterten. Bevor er sich jedoch in eine gedankliche Abwärtsspirale bewegen konnte, gewann seine übliche, pragmatische, mehr positiv gestimmte Seite wieder die Oberhand.
Hah. Hätte nie gedacht, dass ich mich mal so sentimental ausdrücken würde. Er schüttelte den Kopf. Wie oft würde er es hier schon mit lebensgefährlichen Situationen zu tun haben? Es kam zwar ab und an sicher mal zu einer brenzligen Lage aber wahrscheinlich würde er die meiste Zeit damit verbringen, Erstsemestern mit einer etwas anderen Definition von Spaß hinterherzurennen. Außerdem passte diese ständig besorgte Haltung einfach nicht zu ihm - frühzeitige graue Haare würden ihm eindeutig nicht stehen.
In seinen Gedanken verloren legte der Werwolf mehr Strecke zurück als ursprünglich geplant war, die Fachräume hatte er bereits hinter sich gelassen doch umkehren wollte er jetzt auch nicht mehr - egal, im Notfall würde er sich wohl doch mit seinem aufgebrachten Mitschüler herumschlagen müssen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 29.04.2024 18:43.

Farkas

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Werwolf B-Rank FSK 16 Angestellte/r

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Re: Farkas & Isao - a twisted faith

von Farkas am 28.04.2024 19:19

Der leichte Regen, der inzwischen mehr einem Nieseln glich, hatte den Rasen in eine riesige Pfütze verwandelt und auf den Stiefeln und Hosenbeinen des Werwolfs befanden sich bereits mehrere Erd- und Schlammspritzer. Das war allerdings gerade sein kleinstes Problem. Er durfte jetzt nicht auch noch dabei versagen, den Dämonen wieder einzufangen. Was den Mischling betraf - er würde ihn früher oder später ausfindig machen müssen, in das Krankenzimmer des Institutes schleppen und das verantwortliche Personal auf seine Rolle in der Situation aufmerksam machen. Ein wenig Papierkram später hätte sich die Sache für Farkas auch wieder erledigt. Hoffentlich.
Der Stand der Sonne und ein Blick auf seine uralte analoge Armbanduhr - ein Geschenk von einem ehemaligen Mitschüler - verriet ihm, dass er sich bereits seit einer guten Viertelstunde mit den beiden Streithälsen herumschlug, auch wenn es ihm als deutlich länger vorgekommen war. Einige Schritte weiter und er sollte den Schauplatz der Schlägerei auch wieder erreicht haben, mit jedem Meter den er näher kam und von dem aus er den Studenten noch nicht erkennen konnte, sank seine Glaube daran, dass dieser sich wirklich als vertrauenswürdig herausstellen würde - warum auch, die Gelegenheit war viel zu ideal um sie nicht auszunutzen. Er konnte sich schon die nächste Stunde vorstellen, die er damit verbringen würde, die Spuren des Dämons über das gesamte Schulgelände zu verfolgen. Um so größer war seine Überraschung als ebendieser, nun wieder aufrecht stehend, keine Anstalten machte, auch nur ansatzweise einen Fluchtversuch zu wagen. Trotzdem wollte er es nicht riskieren und behielt das Tempo bei, bis er knapp vor dem Studenten zu einem abrupten Halt kam und, während er versuchte, seine unregelmäßige Atmung vom Sprint an den Stand anzupassen, einzuschätzen, was genau der Jüngere nun vorhatte. Vielleicht würde er jetzt ja reden wollen, also näherte der Security-Guard sich ihm vorsichtig, in der stehenden Position konnte er den Zustand des aus mehreren kleinen Wunden blutenden, mit Staub bedeckten S-Ranks besser als am Boden einschätzen, in den Krankenflügel würde er ihn demnach auf jeden Fall stecken müssen. Irgendetwas schien er gerade zu tun, sobald dessen Blick auf den Werwolf gefallen war, hatte er jedenfalls begonnen, irgendetwas auf seinem Handy zu notieren. Jetzt hielt er ihm den Bildschirm entgegen, was genau wollte er damit bezwecken? Farkas musste seine Augen mit der einen Hand abschirmen, um trotz der schwachen Spiegelung der Sonne etwas auf dem Display erkennen zu können. Eine Nachricht? War er etwa zu schüchtern um sich mit Worten auszudrücken?
Mit jeder Zeile, die er jedoch las, eröffneten sich dem Angestellten dann doch mehrere Dinge, die ihm zuvor bereits als merkwürdig aufgefallen waren, denen er aber kaum Beachtung geschenkt hatte.
Der Student war also stumm - das erklärte einiges und machte doch alles komplizierter. Er rieb sich die schmerzende Stirn mit dem Handrücken und seufzte wenig begeistert. Die Befragung würde definitiv interessant werden, obwohl es sicher vorteilhaft sein könnte, die Antworten des Schülers nicht selbst mitschreiben oder sich merken zu müssen. Außerdem hatte er zwar früher mal einen Workshop zum Thema Gebärdensprache besucht, aber die wenigen Zeichen, an die er sich erinnerte reichten kaum für einen verständlichen Satz.
Erleichterter reagierte er dann doch auf seine scheinbare Bereitschaft, mit ihm zu kooperieren, wenn ihm auch die Art des Dämons mißfiel, seine eindeutig vorschriftsmäßige Vorgehensweise zu beschreiben. Wenn dir meine Methoden nicht gefallen dann fang keine Prügelei mit deinen Mitschülern an. formulierte er in Gedanken, ließ es aber bleiben, seine Meinung auszusprechen um den Konflikt nicht erneut anzufachen. "Sofern du mir keinen Grund dazu gibst, muss ich dich nicht wieder festhalten." richtete er sich dann an den großen Erstsemester, der ihn immer noch verärgert ansah. "Allerdings schlage ich dir vor, mich möglichst schnell darüber aufzuklären, was du dir dabei gedacht hast." Der Mann, der nach den Sätzen erst einmal tief Luft holen musste, wies in Richtung der Ecke, in der er vor nicht einmal 10 Minuten den Dämonen von dem Mischling wegzerren musste und hoffte, dass dieser seiner Aufforderung brav Folge leisten würde und die Situation für beide nicht unnötig in die Länge zog.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.04.2024 19:30.

Farkas

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Re: Farkas & Isao - a twisted faith

von Farkas am 28.04.2024 13:46

Gerade noch erleichtert, als es ihm gelang, Isao wieder halbwegs unter Kontrolle zu bringen und dieser auch endlich etwas zur Ruhe gekommen war,  jedenfalls versuchte er nicht mehr, sich gegen seinen Griff zu wehren; fing der andere Student ebenfalls an, Probleme zu machen. Farkas ignorierte seinen abfälligen Kommentar zunächst, der nicht ganz zu dessen Situation als Opfer passen wollte - so langsam beschlich den Werwolf das ungute Gefühl, einen gewaltigen Fehler gemacht zu haben - doch für solche Zweifel war es jetzt zu spät. Als er sich dann aber in seine Richtung umdrehte und entsetzt feststellte, dass der gerade noch am Boden liegende Schüler, seine Anweisungen völlig ignorierend, aufgestanden war und in Richtung des Hauptgebäudes davonlaufen wollte. Shit. Der wollte sich doch nicht wirklich aus dem Staub machen?  Er blickte hektisch zwischen dem Dämon und dem Mischling hin und her, versuchte einzuschätzen, wem er vertrauen sollte; er konnte nur einen der beiden festhalten - doch wer war die größere Gefahr?  
Der große junge Mann mit den gestreiften Haaren, der bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Wort von sich gegeben hatte, war zwar im Moment nicht bemüht, dem Security-Wolf zu entkommen doch das konnte sich genauso gut als Täuschung herausstellen, und er war immernoch der Hauptverdächtige was den Fall betraf. Doch als Dämon sollte er über deutlich gefährlichere Kräfte verfügen. Was war sein Grund dafür, Farkas nicht mit diesen Fähigkeiten anzugreifen? Wollte er ihm als keinen Schaden zufügen? Doch er hatte sich eindeutig mit allen Mitteln gewehrt... Hatte er keine im Kampf nützlichen Eigenschaften? Argh. Das ganze Überlegen bereitete dem Werwolf Kopfschmerzen. Er wurde schliesslich nicht wegen seines beeindruckenden logischen Denkvermögens hier angestellt und der Stress trug ebenfalls nicht gerade dazu bei, seine Gedanken zu ordnen - das einzige, worauf er sich verlassen konnte war seine Intuition und auch die verwirrte ihn gerade.
Tief durchatmen! wies er sich an, während er versuchte, den sich langsam entfernenden Mischling durch eine letzte, vermutlich vergebliche Anordnung zum Anhalten zu bewegen.  "Du bleibst auf der Stelle stehen, das ist ein Befehl!" rief er dem flüchtenden Studenten hinterher, welcher ihn selbstverständig ignorierte und sein Tempo nur beschleunigte. Der Mischling schien sich sicher zu sein, dass Farkas den S-Rank als das  größere Risiko betrachtete - und damit sollte er leider Recht behalten, jedenfalls wollte er keine Verantwortung für einen weitren Ausbruch tragen. Er würde dem überheblichen Schüler aber später definitiv einige Fragen stellen. Der Werwolf lockerte probeweise eine seiner Hände, die den Dämon an Ort und Stelle hielten und wischte sich einige der schweißnassen Strähnen aus dem Gesicht - keine Reaktion, die auf irgendeine weitere Rebellion hindeuteten. Vielleicht-? Nein, das konnte er nicht riskieren...
Mit jeder Sekunde verstärkte sich dennoch sein Gefühl, dem Wesen vertrauen zu können. Zögernd spannte er seine Muskeln an, würde er überhaupt zu dem Mischlingsjungen aufholen können? Mit jedem Moment, den der Wolf hier mit Nachdenken verbrachte, nähete dieser sich dem Gebäude, gleich würde er darin verschwinden - außer Sichtweite für den kräftigen Security-Guard. Ausatmen, - Einatmen, ... wiederholte er eine Atemübung in seinem Kopf, die er während seiner Ausbildung gelernt hatte, doch auch sie half nicht wirklich dabei, sich Klarheit zu verschaffen. Schlussendlich war alles was ihm blieb seine eigene Entscheidung, könnte er nicht einmal diese treffen, war er in diesem Beruf fehl am Platz. 
Ohne weitere Überlegungen sprang er mit einer ihn selbst überraschenden Spontanität auf, kleine Steinchen sprangen in alle Seiten davon, als er zum Sprint ansetzte und ohne einen letzten Blick in Richtung des langhaarigen Dämons die Verfolgung des kleineren Studentens aufnahm. Doch sein Zögern hatte besagtem Schüler bereits einen gewaltigen Vorsprung verschafft und als er selbst dessen Geruchsspur in dem Eingangsbereich des Institutes zwischen denen der verschiedenen Studenten, Lehrer und anderen Angestellten nicht mehr wahrnehmen konnte, blieb ihm nicht einmal Zeit füt eine kurze Atempause bevor er wieder umkehren musste und sich - ohne langsamer zu werden - auf den Weg zurück zu Isao machte. Glücklicherweise war seine Sorge darum, ob dieser die Gelegenheit zur Flucht genutzt hatte größer als die Vorwürfe, die er sich selbst wegen des erfolgslosen Unterfangens machte. 
Hoffentlich würde  sich seine vages Gefühl des Vertrauens bewahrheiten, ansonsten würde er dem Schulleiter neben dem Zettelproblem wohlmöglich von einer weitaus unangenehmeren Situation berichten müssen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.04.2024 13:56.

Farkas

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Re: Farkas & Isao - a twisted faith

von Farkas am 27.04.2024 21:18

Von seinem Sprint noch außer Atem beugte sich der Werwolf über den langhaarigen Studenten, seine zerzausten Haare vielen ihm ins Gesicht und verdeckten den oberen Rand seines Sichtfeldes, doch er hatte keine Hand frei um sie zurückzuschieben. Während er den Dämon fest im Griff hatte versuchte er den Zustand des Mischlings einzuschätzen, der sich gerade keuchend versuchte aufzurichten. Ein kleiner Blutfaden hing von dessen Lippe und er hatte, seiner flachen Atmung und schmerzenden Seite nach zu urteilen, auch mindestens eine gebrochene oder zumindest geprellte Rippe. Immerhin war er bei Bewusstsein und schien keine Gehirnerschütterung oder schlimmere Verletzungen davongetragen zu haben. Für schwerwiegende medizinische Notfälle war Farkas eindeutig nicht ausgebildet und bezweifelte, dass er selbst außer grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen wirklich viel tun konnte um den Schülern im Ernstfall zu helfen. Er kannte zwar die heilenden Wirkungen verschiedener Pflanzenarten und deren Verarbeitung zu heilenden Tränken doch dazu würde er die benötigten Zutaten bei sich tragen müssen und der Prozess der Herstellung konnte bisweilen etwas länger dauern. Vielleicht sollte er überlegen, für den Fall eines weiteren Dilemmas immer eine im Voraus angefertigte Dose einer Kräutermischung als Teil seiner Ausrüstung mitzunehmen - er bemerkt, dass seine Gedanken abschweiften, als er spürte, wie der junge Raufbold die Gelegenheit seiner Ablenkung nutzte um gegen Farkas' Kontrolle über seine Arme zu rebellieren. 
"Du bleibst genau da sitzen, beweg dich zu deiner eigenen Sicherheit nicht von der Stelle!" wies er den kleineren Studenten an und musste nun deutlich mehr Kraft anwenden um den Dämon weiterhin fest am Boden zu stabilisieren. Er war verpflichtet, beide hierbehalten, sowohl um sie im Krankenflügel des Institutes in professionelleren ärztliche Hände zu übergeben als auch um herauszufinden, wie genau es zu dieser Situation gekommen war. Aus diesem Grund mißfiele es ihm zwar, als der Mischlingsstudent sich seiner Anordnung wiedersetze und wild gestikulierend seine Sicht des Geschehens schilderte - welche die Vermutung des Werwolfs nur bestätigte -  ihm aber auch eine direkte Nachfrage ersparte. Natürlich würden diese zwei Sätze für die erforderliche Berichtserstattung als Aussagen nicht ausreichend sein, allerdings wurde ihm nun der Ablauf der Dinge eindeutig klarer. Was genau der Grund für den Angriff war, blieb ihm zwar noch ein Rätsel, doch das würde sich nach der ausführlichen Befragung aller Beteiligten hoffentlich klären. Er nickte ihm um zu symbolisieren, dass er ihn verstand - der schadenfreudige Seitenblick in Richtung des Dämons entging ihm dabei vollkommen - und wollte ihm gerade ein erneutes Zeichen geben, sich nicht weiter zu bewegen, als es dem Student mit den bunten Haaren gelang, sich seinem unbeabsichtigt leicht gelockerten Griff zu enwinden und mit einer trotz seiner Lage beeindruckenden Präzision einen Treffer auf dem Kinn des Mannes zu landen. Farkas stieß einen leisen Fluch aus und brauchte eine Weile um sich zu sammeln, bevor er versuchte, den durchaus kräftigen Schüler, möglichst ohne ihm weiteren Schaden zuzufügen, zurück auf den Boden zu drücken, wo es für den Security-Guard einfacher war, seine Ausbrüche im Zaum zu halten und abzuwarten, bis er sich etwas beruhigt hatte. Auch wenn er es vermutlich verdient hätte, wollte und durfte er ihn nicht ernsthaft verletzen - schließlich war er immer noch einer der Schützlinge des Institutes und es verstieß gegen die moralischen Werte des Werwolfs, seine Position und Stärke für unnötige Gewalt auszunutzen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.04.2024 22:26.

Farkas

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Re: Farkas & Isao - a twisted faith

von Farkas am 26.04.2024 22:57

Auch Farkas war - wenn auch aufgrund des anhaltend regnerischen Wetters weniger gut gelaunt - auf dem Weg durch den Park des Geländes, dessen vielfältige Bepflanzung bereits, im Gegensatz zu dem in den letzten Wochen üblichen grauen Himmel mit noch graueren Wolken und keiner Spur der Sonne, die anderswo wahrscheinlich gerade über den Wäldern aufstieg, einen sommerlichen Eindruck machten. Er genoß die Stille des Morgens, normalerweise war der dunkelhaarige Werwolf kein Frühaufsteher - schon gar nicht am Wochenende; allerdings hatte er am Tag zuvor auf wundersame Weise vollbracht, die wenigen Zettel, die er im Gegensatz zu den gewaltigen Ordnern der meisten Lehrer zum Ende des Schuljahres auszufüllen und abzugeben hatte, im Büro des Schulleiters zu vergessen. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass sein Schlaf einige Stunden früher als gewöhnlich geendet hatte und er seit ungefähr einer halben Stunde auf den Beinen war um die höchst wichtigen Papiere persönlich abzuholen. Trotzdem empfand er den unfreiwilligen Spaziergang als angenehm, das leuchtende Grün der Pflanzen, denen der Regen eindeutig mehr gut tat als ihm, und die leisen Geräusche der Insekten und Singvögel kündigten einen hervorragenden Tag an.

Okay, so ernst war das mit dem 'hervorragenden Tag' gar nicht gemeint gewesen - aber als der jüngere Institute-Mitarbeiter um die nächste Ecke bog und seine feinen Ohren mit einem leichten Zucken einen besorgniserregenden Schrei wahrnahmen, der seinen gesamten Körper in einen Alarmzustand versetzte, sah er ein, dass er, sollte es einen Gott geben, definitiv nicht in den oberen 90% dessen Favoritenliste zu finden war. Pflichtbewusst beschleunigt er sein Tempo; da er anscheinend nicht einmal an seinem Wochenende eine Stunde der Ruhe finden durfte, würde er versuchen, dass ganze Drama möglichst schnell aufzulösen. Er hoffte, das Schlimmste verhindern zu können, vielleicht war es ja doch ein Zeichen seines Glücks, dass er sich zu genau diesem Zeitpunkt an diesem Ort befand und im Stande war, zu helfen. Bevor er allerdings weiter über die Philosophie seiner allein ihm selbst verschuldeten Unordentlichkeit grübeln konnte, zwang ihn der Anblick des in beeindruckendem Tempo an ihm vorbeistolpernden, panischen Mischlingsstudenten, den er, selbst wenn er es wollen würde, vermutlich nicht aufhalten könnte, aber in keinem lebensgefählichen Zustand war, einen Zahn zuzulegen. 'Immerhin' waren seine Verletzungen durch bloße Schläge und Tritte erzeugt worden und stammten von keiner magischen Quelle, eine weitaus größere Gefahr für die Schüler - und sehr viel schwieriger aufzuhalten. Farkas seufzte. Er würde den Schüler dann später in der Datenbank des Institutes suchen dürfen um ihn in dem Bericht der Situation festzuhalten. Der Nachteil seines Jobs war, dass er als Werwolf aufgrund seiner scharfen Wahrnehmung bestens geeignet war und von vielen deshalb höhere Erwartungen entstanden, als zum Beispiel bei einem normalen, menschlichen Security-Verantwortlichen; Erwartungen, die er nicht immer erfüllen konnte -eine bessere Gesichtserkennung war nicht dasselbe wie ein fotographisches Gedächtnis - doch auch er selbst hatte einen gewissen Anspruch an sich und es war nicht so, dass der Mischling ihm egal war, im Gegenteil. Er wollte die Umstände für ihn nicht noch verschlimmern, indem er ihm ebenfalls hinterherhetzte; er würde aber, sobald seine Arbeit hier getan war, versuchen, die Spur des Studenten aufzunehmen und sein Befinden sicherzustellen.
Die Situation die sich dann jedoch vor ihm abspielte, als er sich den auf dem Boden wälzenden Schülern näherte, war glücklicherweise nichts, womit er überfordert sein sollte, trotzdem würde er dazwischen gehen müssen - das Übliche, also.
Dachte er zumindest, bis ihm die Erkenntnis, wer oder besser gesagt, was genau sich da vor ihm abspielte, einen weiteren kleinen Schock versetzte. Das Kräfteverhältnis der beiden war eindeutig unausgeglichen und das sogar, wenn man den Fakt wegließ, dass einer der beiden ein Dämon war. Ein verfluchter Dämon prügelte sich da auf dem Kopfsteinpflaster hinter dem Gebäude mit einem anderen Wesen; welches genau, konnte er auf die Distanz und durch den Regen nicht gut erkennen, er tippte aber auf einen weiteren Mischling. Farkas’ Schritte knallten auf dem steinbedeckten Platz, als der größere Mann sich ohne Rücksicht auf Verluste in die Richtung des Konflikts warf. Er wusste aus Erfahrung, dass eine verbale Warnung nicht viel gebracht hätte - außerdem lag der Fokus der Streitenden gerade definitiv woanders. Sein Blick streifte für eine Sekunde den des Dämons mit den gestreiften Haaren, bevor dieser zu Boden ging, nicht jedoch ohne seinen Gegner mit sich zu reißen und verbissen auf ihn einzuschlagen. Der Werwolf gab ein leises, drohendes Knurren von sich, bevor er sein Bein zwischen die beiden stellte um sie, so gut es ging, ohne Gewaltanwendung voneinander zu trennen. Natürlich wurde auf ihn keine Rücksicht genommen und besagter Dämon, der aus der Nähe noch viel bedrohlicher wirkte - er war bestimmt einen guten Kopf größer als Farkas selbst - erwischte mit einem seiner nicht zu unterschätzenden Schläge fast sein Knie.
Auch der andere Student schien nicht gerade begeistert über seinen Beitrag zu ihrer Auseinandersetzung zu sein, wehrte sich aber nicht mehr wirklich gegen seinen stärkeren Mitschüler, der trotzdem nicht von ihm ablassen wollte.
„Es reicht!" bellte er fast schon in die Richtung beider Wesen, als diese immernoch keine Anstalten machte, aufzuhören. Er tat vorsichtig einen weiteren Schritt in Richtung des Dämons, der seiner Auffassung nach definitiv der Auslöser für die Schlägerei zu sein schien und zog ihn an den Schultern aprupt zur Seite, um seine Arme in einer halbwegs fixierten Position davon abzuhalten auch in seine Richtung auszuschlagen. "Was hast du dir denn dabei gedacht? Du hast wohl nichts besseres zu tun als dich bei jeder Gelegenheit mit irgendwem zu prügeln? Wegen Leuten wie dir musste ich überhaupt erst hier angestellt werden! " bombardierte er ihn mit Vorwürfen und Fragen, während er weiterhin ein wachsames Auge auf Unruhestifter Nummer zwei hatte und hoffte, dass sein mehr oder weniger kleines, dämonisches Problem genug Verstand hatte, um nicht mit weitaus gefährlicheren Attacken auf ihn loszugehen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.04.2024 23:02.

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