Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations [BEENDET]

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

Als Voron das Angebot annahm, war Shay etwas enttäuscht, dass er die Tarotkarten nicht bei sich hatte. Aber wer hätte auch ahnen können, dass er sie an einem Abend wie diesen gebrauchen konnte? "Nun, allzu viel weiß ich auch noch nicht", gab er schließlich doch zu, "aber die Methoden, von denen ich gehört habe, klingen alle sehr interessant. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie funktionieren." Immerhin würde es sonst kaum Hexen und Hexer geben, die sich auf das Gebiet spezialisierten, nicht? Auf Vorons Frage, die eher eine Feststellung war, nickte er gleich. "Das ist der Plan", der Rothaarige erwiderte das Lächeln, "Ja, das wäre schön." Der Rothaarige hoffte, dass er Voron tatsächlich auf einer Uni begegnen würde. Mehr für den anderen Elfen, als für sich selbst. Es wäre tatsächlich schön, wenn es ihm gelingen würde, von dem Weg, den seine Familie für ihn vorgesehen hatte, abzukommen. "Was würdest du denn studieren, wenn du die Wahl hättest?" Fragte er, etwas leiser, nach.

(alles klar, klingt gut)

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

"Woher kommt ihr denn?", fragte Voron und warf einen Blick zu dem rothaarigen Elf, der wohl Shays Vater sein musste. "Außerhalb solcher Veranstaltungen wird es wohl ziemlich schwierig, sich zu treffen. Ich bin kein Freund des Kutschenreisens," gab er zu. Und für so etwas Triviales wie 'Tarot Karten Legen' durfte er den Hexer, der sonst für ihren Transport zuständig war sicher nicht nerven. "Wir haben ein Haus hier in London, aber ich verbringe mehr Zeit in unserem Anwesen in den Highlands," gab er zu. Das alte Haus in Ghaidhealtachd* war riesig und beizeiten fast schon unheimlich. Außerdem war es schwer von dort aus irgendwohin zu kommen. Die nächste Eisenbahn war erst in Dùn Èideann*. Sein Wunsch aus dem schottischen Hochland wegzukommen drängte ihn schon seit ein paar Jahren - er wollte endlich Leute in seinem Alter kennenlernen - ein normales Leben erfahren!
Shays Frage warf in Voron ganz neue Fragen auf - so konkret hatte er darüber noch nicht so ganz nachgedacht. Ihm war es eigentlich nur wichtig gewesen, nicht in die Armee zu gehen. Nachdenklich wog er seinen Kopf hin und her. "Ich weiß nicht genau - aber ich würde gern etwas gutes Bewegen - ich möchte niemanden umbringen sondern eher Leben retten und Leuten eine bessere Chance auf ein gutes Leben geben," gab er zu.

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

"Wir wohnen in Manchester", antwortet Shay den anderen. Vorons weiteren Worten konnte er nur zustimmen. Es stand zwar nicht ganz oben auf seiner Liste, aber die lange Reise war ein weiterer Grund, weshalb Shay diese Veranstaltung lieber gemieden hätte. "Es wird wohl schwierig, uns irgendwie anders zu treffen", gab er zu, dabei lag ehrliches Bedauern in seiner Stimme. Es wäre wirklich praktisch gewesen, wenn Voron in der Nähe gelebt hätte. Shay hätte gerne auch außerhalb der Events etwas Zeit mit ihm verbracht. "Ich schätze, ich muss die Tarotkarten von jetzt an einfach auf jede Veranstaltung schmuggeln, in der Hoffnung, dass du auch da bist." Es war zwar nur ein Witz, aber vielleicht war es gar keine so schlechte Idee. Wenn der Rothaarige darüber nachdachte, vielleicht sogar die einzige Option.
Als Voron von seinen Wünschen erzählte, musste Shay leicht lächeln. Der Falynn unterschied sich wirklich sehr, von seinen anderen Familienmitgliedern. Auf positive Art, wie Shay fand. "Ich finde, das klingt gut. Ich hoffe, du findest etwas, mit dem du dieses Ziel erreichen kannst."

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

"Das stimmt wohl", gab der Rothaarige zu. Normalerweise versuchte er jegliche Veranstaltungen der hohen Gesellschaft zu umgehen, jetzt war er fast schon ein wenig enttäuscht, dass seine Familie nicht öfters eingeladen wurde. Shay hatte nicht besonders viele Freunde in Manchester. Seine Familie blieb lieber unter sich und die anderen Kinder, die er auf Veranstaltungen wie dieser kennenlernen durfte, waren für seinen Geschmack viel zu arrogant. Mit Voron zu reden war anders, einfacher auf eine Art.
"Ich habe zwar meine Tarotkarte nicht dabei, aber ich prophezeie dir, dass wir uns irgendwann mal wiedersehen." Es war zwar nur ein Witz und Shay war von seinen eigenen Wahrsager-Fähigkeiten bei weitem nicht überzeugt, aber er hatte da so ein Gefühl, dass er richtig lag. "Und wenn nicht auf einer dieser schrecklichen Veranstaltungen, dann im Studium." Fügte er anschließend etwas leiser hinzu, sein Blick hatte dabei beinahe etwas Verschwörerisches.

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

"Vielleicht haben wir irgendwann mal Glück," wagte Voron zu sagen und lächelte dabei fast zaghaft. Irgendwie mussten sie sich schließlich wiedersehen. Zum ersten Mal seit langem verspürte der Elf so etwas wie Hoffnung - er hatte gar nicht wirklich bemerkt, wie gleichgültig und grau die Welt gewirkt hatte, bevor Shay ihm diesen Funken gegeben hatte. Er nahm sich vor, diesen zu bewahren und langsam zu seinem Feuer großzuziehen. 
Der Witz, den Shay noch riss, führte dazu, dass das Lächeln sich nun endlich selbstbewusst auf Voron übertrug. "Du musst es ja wissen," sagte er zuversichtlich. Ein eiskaltes Kribbeln in dem Rücken des Elfen führte dazu, dass er sich herumdrehte. Prompt flackerte der Hoffnungsfunken, den er soeben erst erhalten hatte unter dem kühlen Blick des Admirals. "Ich komme schon, Großvater," sagte er, beinahe unterwürfig und warf Shay noch einen entschuldigenden Blick zu. 'Wir sehen uns,' formte er stumm und eilte in Richtung der Gruppe, die sich um den Kartentisch gesammelt hatte, um das zukünftige Vorgehen zu diskutieren.
Die großen, dunklen Augen des rothaarigen Elfen würden ihn noch in seinen Träumen verfolgen.

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations

"Vielleicht", stimmte Shay lächelnd zu, doch dieses verschwand aus seinem Gesicht, als er den Admiral erblickte, welcher seinen kalten Blick auf Voron gerichtet hatte. Der Elf verstand nun, was der andere vorhin gemeint hatte.
Shay nickte Voron kurz zu, als er die stummen Worte von seinen Lippen ablas. Hoffentlich, würden sie sich wiedersehen. Hoffentlich bald. Enttäuscht sah er mit an, wie Voron von seinem Großvater weg geführt wurde. Obwohl sie sich noch im selben Raum befanden, fühlte sich die Distanz zwischen ihnen plötzlich unfassbar groß an.
Als sich Shay wieder umdrehte, begegnete er dem Blick seines Vaters. Was darin lag, konnte er nicht deuten. Wie viel hatte er wohl mitbekommen? Für wenige Sekunden hielt er den Augenkontakt aufrecht, ehe er sich stur abwandte und zu seiner Teetasse sah.
Seine Gedanken drehten sich noch um sein Gespräch mit Voron.

Re: Voron & Shay: Chapter 1: war, pressure and expectations [BEENDET]