Voron & Shay: Letters

Voron & Shay: Letters

𝓐𝓷 𝓛𝓪𝓭𝔂 𝓢𝓸𝓹𝓱𝓲𝓪
𝓥𝓸𝓷 𝓥. 𝓕𝓪𝓵𝔂𝓷𝓷

Lady Sophia,

ich hoffe dieser Brief erreicht dich. Mein Vater war sehr ungehalten darüber, dass ich dem Tanz so lange fernblieb - er hat aber nicht mitbekommen, dass wir uns auf dem Balkon getroffen haben. Ich kann nicht aufhören, über die Karten nachzudenken, die du mir gelegt hast. Irgendwie muss es eine Möglichkeit geben, das Erbe meiner Familie nicht aufzugeben und trotzdem zu studieren. Noch war mir zu bang um das Thema vor meinem Vater anzusprechen, aber ich habe mich über verschiedene Universitäten informiert. Wo planst du hinzugehen? Ich denke darüber nach, ob es möglich wäre, meinen Vater zu überzeugen, wenn ich Themen studiere, die für den Fortbestand meiner Familie wichtig wären. Somit könnte ich immernoch danach der Armee beitreten. Vielleicht werde ich dann aufgrund meines Namens und meines Bildungsstandes schneller befördert. Aber ich denke darüber muss ich mir noch keine Sorgen machen - erstmal möchte ich es irgendwie schaffen, zu studieren.
Wie ergeht es dir? Hat dein Vater uns bemerkt oder konntest du dich ungesehen davon schleichen? Was ist mit "dem Turm"? Ist schon irgendwas in die Richtung passiert?
Voron Falynn

Re: Voron & Shay: Letters

Voron,

ich bin froh von dir zu hören. Ich hoffe der Brief landet wohlbehalten in deinen Händen.
Einerseits bin ich zwar erleichtert, dass dein Vater nichts von unseren Treffen mitbekommen habe, aber andererseits besorgt es mich auch, das du seine Wut auf dich gezogen hast. Geht es dir gut?
Es freut mich, das du dir weitere Gedanken zu deinem Studium gemacht hast. Ich finde, deine Idee klingt gut, vielleicht lässt sich dein Vater so ja wirklich überzeugen.
Ich spiele mit den Gedanken in Oxford zu studieren. Ich habe nur das beste von der Universität gehört, sie soll eine Vielzahl an Studienangebote haben, darunter auch Wahrsagen.
Mein Vater hat uns nicht direkt gesehen, aber er hatte schon einen Verdacht, als ich mich bei deiner Ankunft von meiner Familie abgewandt habe. Er hat mir bereits gesagt, das es besser wäre deiner Familie fernzubleiben. Als ich ihm nach unseren Treffen begegnet bin, hat er diese Warnung wiederholt. Mach dir aber keine Gedanken, er wird mich nicht davon abhalten, dir weiter Briefe zu schreiben. Er ist ohnehin momentan viel zu sehr in seinen Studien vertieft, um großartig etwas davon mitzubekommen.
Was den Turm angeht habe ich keine Neuigkeiten, ich muss gestehen, das mir die Karte immer noch ein Rätsel ist.
Ansonsten geht es mir so weit gut. Mein Vater und der Rest meiner Familie sind immer noch nicht besonders begeistert von meinen Plänen, aber das ist ja nichts Neues. Ich habe vor ein paar Tagen damit begonnen, mich ein bisschen mehr der Geomantie zu widmen, eine weitere Form des Wahrsagens. Es hat mit den Schwingungen der Erde zu tun, momentan fällt es mir aber noch ziemlich schwer, irgendetwas wahrzunehmen.
Was machst du gerade so? Langweilige Versammlungen besuchen? Und was sagen deine Verwandten eigentlich zu diesen Briefen?
Ich freue mich schon darauf, von dir zu hören.
Sophia

Re: Voron & Shay: Letters

𝓐𝓷 𝓛𝓪𝓭𝔂 𝓢𝓸𝓹𝓱𝓲𝓪
𝓥𝓸𝓷 𝓥. 𝓕𝓪𝓵𝔂𝓷𝓷

Werte Sophia,
Bitte sorg dich nicht - ich bin mittlerweile in der Lage das Torment meines Vaters gut wegzustecken. Er würde mir niemals etwas antun, was nicht wieder verheilt. Schließlich sind wir noch immer blutsverwandt. Einen Krüppel als Sohn zu haben war bisher wohl schlimmer, als jegliche Enttäuschungen die ich heimgebracht habe.
Auch ich bin in meiner Recherche auf Oxford gestoßen - zusammen mit der Universität von Cambridge schien es mir eigentlich am idealsten. Eigentlich spricht mich der Studiengang über Wesen und ihre Arbeit mit der Menschenwelt am meisten an. Aber ich denke ich werde mich für Politik und Verteidigung entscheiden - Studiengänge, die eines Falynn würdig sind. Vielleicht ist es mir ja möglich, mich in ein paar Vorlesungen über Wesen reinzuschmuggeln. 
Wie du unschwer erkennen kannst, hatte dein Vater nicht ganz unrecht, dich vor meiner Familie zu warnen. Du solltest sie keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Deswegen habe ich auch den Decknamen vorgeschlagen - es ist sicherer für dich, wenn Vater nicht weiß, dass wir befreundet sind.
Auch über Geomantie habe ich zugegebenermaßen bisher sehr wenig gehört - vielleicht suche ich in unserer Bibliothek mal nach einer passenden Lektüre. Ich sitze momentan noch immer im Unterricht und langweiligen Strategiebesprechungen fest. Obwohl ich nichts dazu beitragen soll, möchte Vater, dass ich sehe wie das ganze abläuft. Dabei gibt es tausende von Dingen, die mich eher interessieren würde.
Ich denke ich werde bald versuchen, Vater darauf anzusprechen mein Studium zu finanzieren. Vielleicht findet er die Idee mit dem Verteidigungsstudium sogar gut? Ich versuche, der Hoffnungslosigkeit keinen Zugriff auf mein Herz zu geben.

Voron

Re: Voron & Shay: Letters

Liebster Voron,

Ich muss gestehen, dass mich deine Antwort nicht wirklich beruhigt. Allerdings werde ich versuchen, mir in Zukunft weniger Sorgen zu machen.
Deine Recherchen zu Oxford klingen wirklich interessant. Auch der Studiengang über Wesen und ihre Zusammenarbeit mit Menschen hört sich faszinierend an. Wie tief er wohl greift und sich damit beschäftigt, die Konflikte zwischen beiden Welten zu mindern? Ich verstehe auf jeden Fall den Reiz, aber auch, dass es vermutlich besser wäre, Politik und Verteidigung zu wählen.
Ich danke dir für deine Sorge und Warnung, doch ich bin mir sicher, dass mir nichts geschehen wird, solange ich den Decknamen benutze. Verschwende keine weiteren Gedanken daran, ich weiß, worauf ich mich einlasse.
Ich habe bereits unsere örtliche Bibliothek durchsucht, doch zu Geomantie lässt sich nicht viel finden, aber wer weiß, vielleicht stößt du ja tatsächlich auf eine passende Lektüre.
Dass du weiterhin in langweiligen Unterricht festhängst tut mir leid, aber vielleicht reagiert dein Vater ja tatsächlich positiv auf deinen Vorschlag und du wirst von diesen Besprechungen verschont. Meiner Auffassung nach klingen deine Argumente überzeugend. Dennoch möchte ich dich darum bitten, vorsichtig zu sein. Ich möchte nicht, das dir etwas geschieht.
Ich wünsche dir vom Herzen das Beste. Bitte schreib mir, wenn du deinen Vater den Vorschlag unterbreitet hast.

Deine Sophia

Re: Voron & Shay: Letters

𝓐𝓷 𝓛𝓪𝓭𝔂 𝓢𝓸𝓹𝓱𝓲𝓪
𝓥𝓸𝓷 𝓥. 𝓕𝓪𝓵𝔂𝓷𝓷

Lady Sophia,

Es tut mir wirklich leid, wenn dich diese Sorge um mich in etwaiger Weise belastet - dies war nicht meine Absicht. Tatsächlich habe ich in der Bibliothek meines Vaters ein paar Bücher über die Kunst der Geomantik gefunden - aber ehrlich gesagt waren sie nicht sonderlich fesselnd. Ich habe dir ein paar handschriftliche Kopien von Passagen beigelegt, die mir wichtig erschienen. Vielleicht kannst du damit etwas anfangen.
Ich habe letzte Woche mit meinem Vater gesprochen. Er war nicht sonderlich begeistert, dass ich so an dem Wunsch festhänge, aber er schien von meiner Idee weniger abgeneigt als zuvor. Mein Großvater dagegen ist immer noch der festen Überzeugung, dass ich der Armee beitreten solle. Trotzdem werde ich mich für die beiden Studiengänge bewerben - Entscheidungen und neue Anfänge haben die Karten gesagt, richtig? Wenn ich mich bewerbe und dann nicht gehen darf, wäre das auffällig und würde sich in Adeligenkreisen herumsprechen. Meine Vorväter sind sich dessen sehr bewusst - ich werde die Bewerbung nachts losschicken müssen. Wünsch mir Glück! Und danke, dass du dich stets so um mich sorgst - es bedeutet mir wirklich viel einen Freund wie dich hinter mir stehen zu haben.
Wirst du dich ebenfalls bewerben? Vielleicht kommen wir dann ins selbe Semester.

Voron

Re: Voron & Shay: Letters

Voron,

Ich danke dir für die beigelegten Passagen, sie erweisen sich als äußerst hilfreich. Ich verstehe, dass das Thema dir alles andere als spannend erscheint. Die Theorie mag zwar ziemlich trocken sein, doch ein Gefühl für die natürlichen Energiequellen zu entwickeln ist wirklich faszinierend! Möglicherweise kann ich dir bei unserer nächsten Begegnung näheres dazu berichten.
Ich freue mich sehr, über deine Fortschritte zu hören und wünsche dir sehr viel Glück bei deinen Vorhaben. Ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung triffst.
Ich habe meine eigene Bewerbung bereits letzte Woche abgeschickt, ich hoffe, du hast recht und wir kommen tatsächlich in dasselbe Semester. Dann würden wir uns sicherlich bald wiedersehen.
Auch mir bedeutet unsere Freundschaft viel. Ich hoffe, dass alles nach deinem Plan verläuft und ich bald wieder mit dir persönlich sprechen kann. Halte mich bitte weiterhin auf dem Laufenden, mir liegt es am Herzen, zu wissen wie es dir ergeht.

Deine Sophia

Re: Voron & Shay: Letters

Dieser Brief ist in einer anderen Kalligraphie geschrieben, als die vorherigen.

𝕬𝖓 𝕷𝖆𝖉𝖞 𝕾𝖔𝖕𝖍𝖎𝖆
𝖁𝖔𝖓 𝕲𝖊𝖓𝖊𝖗𝖆𝖑 𝕶𝖊𝖗𝖞𝖒 𝕱𝖆𝖑𝖞𝖓𝖓

Verehrte Lady Sophia,

Es betrübt mich, euch mitzuteilen, dass Voron euch zunächst vorerst keinen Brief schreiben kann. Ich schätze euer Interesse an meinem Sohn und bitte euch, dass ihr euch nicht um sein Wohlergehen sorgt. Mein ältester Sohn ist leider erkrankt, aber ich sorge mit den besten Ärzten, die ich finden kann dafür, dass er in Bälde seine zitternden Hände wieder dem Papier widmen kann. Jegliche Briefe, die ihr noch wünscht, ihm zu schreiben, werde ich ihm selbstverständlich zustellen - ohne sie zu lesen. Eure Liebschaft ist schließlich noch privat. Es würde mich wirklich freuen, euch in nicht allzu ferner Zukunft über einen Nachmittagstee einzuladen und kennenzulernen. Voron war bisher ziemlich verschwiegen über euch, aber wir haben natürlich mitbekommen, dass er jeden Tag zum Taubenturm läuft, um zu überprüfen, ob ihr ihm geschrieben habt. Ihr scheint also ziemlich charmant zu sein, um ausgerechnet unseren Eisblock von einem Sohn um den Finger gewickelt zu haben.

Verzeiht die Unruhe wegen ihm - ich bin mir sicher, er ist bald wieder auf den Beinen.

Re: Voron & Shay: Letters

Voron,

Ich bin mir nicht sicher, ob du davon weißt, doch dein Vater hat mir einen Brief zukommen lassen. Er schrieb darin von einer Erkrankung.
Da ich trotz seines Versprechens nicht weiß, ob der Brief sicher in deinen Händen landet, kann ich nicht viel sagen, außer dass ich hoffe, dass du bald wieder gesund wirst. Seitdem ich den Brief erhalten habe, kann ich an nichts anderes mehr denken, ich hoffe, du bist wohlauf. Ich werde in Gedanken weiterhin bei dir sein, es tut mir leid, dass ich nichts für dich tun kann, außer diese Worte an dich zu richten.
Ich hoffe, dass ich dich bald an unseren vereinbarten Ort wiedersehe. Ich werde dort auf dich warten.

Sophia

Re: Voron & Shay: Letters

Dieser Brief ist in Vorons Kalligraphie - allerdings sieht sie ein wenig wacklig aus - fast als hätte er mit der linken Hand geschrieben.

𝓐𝓷 𝓛𝓪𝓭𝔂 𝓢𝓸𝓹𝓱𝓲𝓪
𝓥𝓸𝓷 𝓥. 𝓕𝓪𝓵𝔂𝓷𝓷

Lady Sophia,

ich bin auf dem Weg der Besserung - bitte sorge dich nicht. Vater hat unsere Briefe nie gelesen - sei unbesorgt, ihm sind einfach meine veränderten Verhaltensweisen aufgefallen. Danke, dass du dich so um mich sorgst, das schätze ich wirklich sehr.
Nun zu den wichtigen Neuigkeiten - ich habe meinem Vater den Vorschlag unterbreitet und er hat sich nach einiger Verhandlung darauf eingelassen! Wir werden uns also wiedersehen. Natürlich bin ich nicht ohne Spuren aus dieser Verhandlung herausgegangen - aber bitte sorg dich nicht. Mir war bewusst, dass das Folgen haben würde. Auch wenn du die Astralmagie deiner Eltern nicht so interessant findest, würde ich dich gern um einen Gefallen aus dem Bereich bitten. Hast du Buchempfehlungen im Bereich Flüche und Gegenflüche? Ich würde mich gern ein wenig in das Thema einlesen.
Bitte vergiss die Worte meines Vaters - ich habe mich rausgeredet, damit er "Lady Sophia" nicht bald kennenlernen will, ich glaube das wäre ziemlich unangenehm. Ich warte ungeduldig auf meinen Brief von Oxford - und auch deine Briefe empfange ich immer mit Freude. Wir sehen uns zum Semesterbeginn endlich wieder!

Voron

Re: Voron & Shay: Letters

Voron,

ich bin erleichtert zu hören, das es dir besser geht. Um deinen Gefallen habe ich mich natürlich gerne gekümmert, mein Vater besitzt zahlreiche Bücher zu den Thema. Ich habe dir ein paar wichtige Passagen aus verschiedenen Büchern handschriftlich kopiert und außerdem eine Liste mit Empfehlungen beigelegt. Falls es dir hilft könnte ich auch ein paar der Bücher mitbringen, wenn wir uns wiedersehen.
Egal wie du es angestellt hast, ich bin froh, das du deinen Vater überzeugen konntest und kann es kaum erwarten mich wieder in Oxford persönlich mit dir zu unterhalten. Auch bin ich erleichtert, das du deinen Vater irgendwie das kennenlernen von Lady Sophia ausreden konntest. Am besten ist es vermutlich, wenn er nie die Wahrheit über ihre Identität herausfindet.
Ich erwarte den Semesterbeginn mit großer Vorfreude.

Sophia