Tariq & V: Der erste vollständige Untergang [BEENDET]

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Voron
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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Voron am 21.04.2024 14:56

Interessant. Nicht einmal gezögert hatte Tariq, als er entschlossen hatte die Dame zu opfern. Ein Lächeln umspielte Vorons Lippen. Ja, so machte es beinahe Spaß gegen den Studenten zu spielen. Leichtfällig schlug er nun die Dame - wenn er seine Züge jetzt gut setzte sollte er Tariq Matt setzen können, bevor er seinem König zu nahe kam. Lässig verschränkte der Schulleiter seine Hände auf dem Massivholztisch. Tariq schien zunehmend nervös zu werden. "Das ist japanischer Gyokuro Tee," antwortete er stolz. Nach einem Besuch im Osten hatte der Schulleiter sich ebenfalls ein paar der Pflanzen angelegt. Die Besonderheit dieses Tees war, dass man die Pflanze kurz vor der Ernte beschatten musste - dadurch gewann er sein würziges Aroma.

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Tariq

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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Tariq am 21.04.2024 19:57

Der Dämon zückte einen Stift und kritzelte die genannte Teesorte an den Rand des Papieres. Japanischer Gyokuro Tee...Er würde sich mal umhören. Zufrieden klopfte er mit der Ragiergummiseite auf den Tisch und bedachte den Zug des Elfen mit einem undurchdringlichen Lächeln. "Meine Mutter würde mir die Ohren langziehen wenn sie wüsste, dass ich eine Lady geopfert habe", scherzte er und schlug mit seinem Springer jenen den König beschütztenden Turm. Anschließend lehnte er sich zurück und bedachte den Schulleiter mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen. Irgendwie wirkte er mehr als zufrieden mit dieser Session, obwohl seine Gewinnchancen inzwischen mehr als Mieserabel aussahen. "Sie können mich in den nächsten vier Zügen auf 7 verschiedene Arten in ein Schachmatt zwingen." stellte er trocken fest und schob ein selbstironisches Seufzen hinterher. "Bisher habe ich sie mit Fragen gelöchert wie einen Schweizer Käse, aber gibt es vielleicht etwas das Sie interessieren würde?"

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Voron
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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Voron am 21.04.2024 22:16

Warum schreibt er sich das auf?, dachte Voron verwundert, als Tariq nach dem Stift griff. Vielleicht war er ebenfalls ein Tee Genießer - aber in dieser Qualität würde er sich das doch niemals leisten können. Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen, als Tariq über das Schlagen der Dame witzelte. "Das fällt dir wohl leider zu spät auf," antwortete der Schulleiter kühl und bewegte den Läufer. Noch war der König in keiner Schachsituation - der Elf wollte ihn direkt Matt setzen. 
Voron verschränkte seine Arme - gab es etwas, was er Tariq fragen sollte? Nachdenklich fokussierte er seinen Blick auf die geschlagene Dame neben dem Schachbrett. "Warum hast du das Gespräch mit mir wirklich gesucht? Du wirkst sehr gut versiert in der Konversation dieser Welt - du brauchst meine Hilfe nicht. Warum notierst du dir selbst den Tee, den ich trinke." 

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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Tariq am 21.04.2024 23:20

Sogleich rümpfte der Dämon die Nase und setzte eine beleidigte Miene auf. "Hey, sie Fiesling! Besser spät als nie - Ich gebe mir hier immerhin..." Er befeuchtete sich die Lippen und bedachte mit ehrlicher Belustigung seine missliche Lage. "größte Mühe." Mit einem Schulterzucken, setzte Tairq seinen Springer. Zumindest einen kleinen Erfolg würde er einstreichen können, wenn er doch seine Verteidigung so hatte schleifen lassen. "Schach." Aber nunmal nicht Matt. Ziemlich sicher würde er den Krieg verlieren. Ha. Womöglich war dies auch seine einzige Chance. Hahaha. Ob er den Professor wohl je zu einer Revance herausfordern konnte? 
Haaaaahahahahahaa. ulǝʇʇǝq nz ʇıǝɹǝq ǝɹǝɐʍ ɥɔı - ǝʞɔɐʞsɹɐpǝɯoɹp ¡ǝʇssǝnɯ uǝɥɔǝıɹʞ ɯɥı ɹoʌ ɥɔı uuǝʍ pun
Er bedeckte sein breites Grinsen und kicherte nahezu Lautlos in die Handinnenfläche. Ja - Scheißdreck! Selbst eine Niederlage machte ihm einen Heidenspaß, wenn sein Gegner etwas Grips hatte. Wie ein Tänzchen bei dem vollkommen egal war, WER nun führte oder folgte. Wenn nötig würde er wieder und wieder und wieder kommen.
Innerlich bebend überschlug er die Beine und verschränkte seine Hände im Schoß. Spielte eine Ruhe vor, die in seinem kribbelnden Geist keinerlei Basis hatte. "Sie haben natürlich recht", erwiederte er und neigte langsam sein Haupt zur Seite. Dunkle Strähnen entschlüpften der ordentlichen Frisur und umspielten neckisch jene rot funkelnden Augen. "Kommunikation ist in der Tat wohl keines meiner primären Probleme. ABER - " Er suchte den direkten Blickkontakt ehe er fortfuhr: "Ich habe tatsächlich keine Ahnung von einem normalen Umfeld. Meine Familie ist sehr Eigen und gefühlt Jeder mit dem ich aufgewachsen bin hatte entweder 'nicht alle Latten am Zaun' oder einen 'Stock im Allerwertesten'." Dies war keine Erklärung sondern sollte aufbauen weshalb er die nächsten Sätze aussprach: "Das hier -" Er nickte hinüber zum Schachbrett "ist das Einzige für das ich Jemals von meinem Vater gelobt wurde. Etwas mit dem ich mich wohl fühle und das mir dabei hilft Andere einzuschätzen. Mehr als über all die Fragen, die in meinem Kopf umherschwirren und mit denen Ich Andere löchere." Kurz huschte ein schuldbewusstes Lächeln über seine Züge, ehe er sich eine der weißen Figuren schnappte, um die er seinen Gegner gebracht hatte. Er wiegte sie in den Händen wie einen Schatz und fuhr beinahe zärtlich über jede Rundung und Kante. "Ein einziges Spiel erzählt mir von der Geduld meines Konkurrenten - Ob Emotionale oder Rationale Entscheidungen sein Handeln lenken - Ob er auf altetabliertes setzt oder die Risiken eingeht, die ihn ins Unbekannte entführen." Er stellte die Figur zurück und führte weiter aus: "Lässt er sich leicht durch Fragen Ablenken oder achtet auf Muster die ich in meine Spieleröffnung einbaue? Ich habe meinen Spaß daran andere zu analysieren und bei Ihnen..." Er wippte mit dem Fuß und schnappte sich noch einen Keks. "...wollte ich einfach herausfinden, ob es sich lohnt an diesem Institute zu lernen. Von Ihnen zu Lernen." Er nahm einen herzhaften Biss und krümelte dabei etwas in seinen Schoß, während er mit einem Nuscheln hinterherschob: "Naja und ihr Tee ist halt einfach Lecker. Er könnte sich fantastisch mit Tiramisu kombinieren lassen."

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Voron
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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Voron am 21.04.2024 23:41

"Also wirklich - deine Lage führt dich wohl zu vorschnellen Entscheidungen," stellte Voron fest, als Tariq seinen König Schach setzte. Ihn als Fiesling zu betiteln hatte davor auch noch kein Student gewagt - der Schulleiter hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt eher als 'einen der Guten' betrachtet. Doch so, wie er Tariq momentan besiegte, fühlte er sich beinahe schon schlecht. Schließlich hatte sein Triumph eine beinahe schadenfrohe Art an sich. Doch anhand von Tariqs Reaktion wusste der Schulleiter nur allzu gut, dass der Student von diesem Spiel lernen würde. Und wenn er die Hingabe hatte, die Voron in ihm erkannte, dann würde er wiederkommen und es wieder und wieder versuchen - bis er irgendwann in genau solch eine wagemutigen Zug Vorons König Matt setzen würde. Der Gedanke bereitete Voron Kopfschütteln - erinnerte ihn aber gleichzeitig an einen jungen Elf, der ähnlich verbissen und getrieben um seinen Platz in dieser Gesellschaft gekämpft hatte. Und zwar nicht der Platz, den ihm seine Eltern vorbereitete hatten - sondern den Platz den er haben wollte. Doch momentan verlor der Student noch haushoch, beschloss Voron und schlug die Figur, die seinen König bedroht hatte mit einem Bauern. Tariq hatte diese Entscheidung mit dem Wissen getroffen, dass er verlieren würde. Und trotzdem fühlte es sich an, als würde Voron den Student mit diesem Zug demütigen.
Die emotionale Rede des Studenten überraschte ihn - andererseits konnte er ihn irgendwie verstehen. Trotzdem war es vermutlich nicht das weiseste von dem jungen Dämonen sich vor dem Schulleiter so zu zeigen. Oder er wollte auch nur, dass Voron das dachte. Der junge Erstsemester war sehr gewitzt - das hatte er während des Spiels mehrmals bewiesen. "Und wie gebe ich mich in deiner Einschätzung?", folgte er mit einer weiteren Frage. "Lohnt es sich für dich, sich hier in alle meine Kurse eingeschrieben zu haben?" Nachdem Tariq ihn zu dem Schachspiel herausgefordert hatte, hatte der Schulleiter nämlich seinen Namen in der Akte nachgeschlagen. Anbas war kein bekannter Name - damit hatte er Recht gehabt. Doch der Dämon hatte sich in beiden seiner Grundkurse eingeschrieben. Dieses auffällige Interesse war Voron dann doch etwas komisch vorgekommen.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.04.2024 23:54.

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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Tariq am 22.04.2024 14:36

Etwas traurig, beobachtete Tariq den Verlust seines Läufers. Natürlich hatte ich diesen Zug vorhergesehen. Wer hätte das auch nicht? Dennoch - Ein bedauernswertes Schicksal für sein Ego, dass auch der überaus klägliche Versuch einer Verteidigung nichtmehr aus der Scheiße ziehen konnte. Was er hier abzog würde ihn ganz sicher nicht zum Sieg tragen, konnte aber vielleicht hinauszögern, dass er sich von dem Schulleiter verabschieden musste. "ǝƃɐɯɐlq ǝuıǝ sɐʍ˙ɹǝɥɔnɐʇuǝʇʇoɹƃʇsnl ɹǝʇʞɔıɟɹǝʌ" nuschelte er dabei in seine Handinnenfläche. Die Fehler. Wo hatte er seine Fehler gemacht?!
"Und wie gebe ich mich in deiner Einschätzung? Lohnt es sich für dich, sich hier in alle meine Kurse eingeschrieben zu haben? " Die Frage ließ ihn abermals aufblicken und gemächlich - fast schon etwas provokativ - kehrte das Grinsen auf seine Visage zurück. An dem Unterton in Vorons Stimme konnte er sicher gefallen finden. Auch die abschätzigen Blicke und das offenkundige Misstrauen... sie stellten eine Herausforderung dar, wie er sich keine Größere hätte wünschen können. Entfachten in seiner Brust ein Feuer, dessen Hunger weiter heranwachsen und eines Tages seine Nächte verschlingen würde. 
"Sie sind ein interessanter Mann", gestand er dem Anderen auf dessen Frage hin ein. "Rational. Weitsichtig und mit einem kritischen Blick auf euer Umfeld." Der Dämon krempelte sich die Ärmel hoch und schmunzelte angesichts der Farbflecken etwas. Oh Stimmt. Darauf könnte er wohl ebenso eingehen... "Eure Miene verrät selbst das, was sich nicht auszusprechen lohnt. Als Beispiel könnte ich den verdrießlichen Blick als Reaktion auf mein Erscheidnungsbild  nennen, ihr Misstrauen gegenüber meinen Absichten oder den Stolz, als ich mein Interesse für euren Tee und dieses außergewöhnliche Möbiliar geäußert habe." Leises Lachen. "Ich schätze mal das ist auch ein Bestandteil ihres effektiven Zeit & Energiemanagements." Er stockte und fuhr sich über den rechten Arm. Zeichnete mit dem Fingernagel das Tattoo nach, welches unter dem Stoff zum Vorschein gekommen war. "Vielleicht könnten sie hier und da etwas mehr Lächeln - aber diese Partie hat mich in meiner Kurswahl tatsächlich eher bestätigt." Er schürzte die Lippen und nuschelte: "Und weil ich so mit dieser Entscheidung zufrieden bin, werde ich Ihnen sogar verzeihen wenn sie mir gleich auftragen, einen Handbesen zu zücken, weil ich überall meine Kekskrümel verteilt habe."

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Voron
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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Voron am 22.04.2024 17:11

Tariq hatte seine Verteidigung nun scheinbar komplett aufgegeben - wenn Voron ehrlich war, hätte er wohl dasselbe getan. Die Situation sah ziemlich auswegslos aus. Der Schulleiter setzte seinen Bauern noch eins vor und warf dem jungen Dämonen einen langen Blick zu, ehe er sagte: "Schach."
Dieses Grinsen - irgendwie machte es Voron nervös. Irgendwas war seltsam an diesem Erstsemester - er war schwierig einzuschätzen. Mit gerunzelter Stirn nahm der Professor einen weiteren Schluck Tee und ließ die angenehm warme Tasse danach erst einmal in seiner Handfläche ruhen. Mit hochgezogenen Augenbrauen hörte er sich an, was Tariq zu sagen hatte. Er war für den Dämon wohl einfacher zu lesen gewesen, als er selbst gedacht hatte. Mit dem Gedanken glättete sich auch sein Gesichtsausdruck wieder - dass dieser Schuld war, war die erste logische Schlussfolgerung für den Schulleiter gewesen. Ein schmales Lächeln zierte seine Lippen, aber sein Blick war eiskalt und kalkulierend. Sein Bauchgefühl hatte wohl von Anfang an Recht gehabt - dieses Schachspiel war nur dazu da gewesen, um ihn methodisch zu analysieren. Aber irgendwie hatte es ihm auch Spaß gemacht, dieses Katz-und-Maus-Spiel mit dem Studenten zu spielen. Und jetzt lagen die Karten ja sowieso auf dem Tisch.
"Nun, wenn du es schon anbietest, kann ich dir das natürlich nicht abschlagen," sagte er zufrieden. "Sieh es als eine Art Entschuldigung, dass du mich in der ersten Unterrichtsstunde so dreist angelogen hast."

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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Tariq am 22.04.2024 23:15

Schach. Ein Wort dessen Wurzeln bis in die alte Heimat reichten. Basierend auf der Bezeichnung für einen König im Persischen: Shah...Mein Monarch
"Tsk." Mit einem anerkennenden Schnalzen versetzte er die schwarze Figur. Zu gerne hätte er diesen Mann überlistet oder zumindest mit einer außergewöhnlichen Strategie überrascht - Doch nichts da! Einem Matt würde er auf dem aktuellen Spielfeld nichmehr entrinnen können. "Wie Poetisch~" sinnierte er, schloss dabei die Augen und ließ sich gegen die Rückenlehne sinken. "Es ist wieder einmal der Bauer, der letztlich den Herrscher um einen Kopf kürzer macht." Seine Mundwinkel kräuselten sich, während ihn der kalte Blick seines Gegenübers erbeben ließ. In dieser Hinsicht hatte sein Vater volle Arbeit geleistet: Die Wahnehmung von Gefahr polte in ihm keine Abwehrhaltung an, sondern weckte die Geister, welche ihn weit und weiter zum Angriff trieben. 
"Dreist angelogen? " Der Dämon klang eindeutig empört. Unter seinem Blinzeln wurde erkennbar, dass sich die Pupillen weiter schmälerten und er sich Innerlich etwas gegen diese Anschuldigung sträubte. "Na hören sie Mal!- Professor. Voron. Falynn." Mit dämonischer Geschwindigkeit erhob er sich von seinem Platz, beugte er sich über den Tisch und stemmte die Hände zu beiden Seiten des Schachbretts ab. Innerhalb eines Wimpernschlages wurde der Abstand zwischen den Geschöpfen mehr als nur halbiert - und die Ausstrahlung des Dämons vollführte ganz unvermittelt eine 180° Wende. Dieses Wesen hatte am Abgrund seines Verstandes gehangen, sich vor Schmerzen das eigene Fleisch von den Knochen gekratzt und war nun wenig amüsiert. "Bleiben wir mal bei den Fakten." Seine Stimme wurde etwas Leiser. Gab jedem Wort das Gewicht von erfahrener Autorität, während er mit den Fingerkuppen auf den Holztisch klopfte. "Ich habe vielleicht geflunkert als ich meinte, dass ich nicht wüsste wie man Freunde findet. ABER. Meine Heimat ist tatsächlich nicht unbedingt für ihren toleranten und friedlichen Umgang bekannt. Andere Wesen sind mir gegenüber tatsächlich mehr als nur Misstrauisch und wenn ich einen Schimmer von der Kultur dieses Landes hätte, würde ich nicht jeden Morgen daran Scheitern diese ǝpuǝʞɔıɟǝuıǝʍɥɔs Krawatte zu binden!" Anschuldigend deutete er auf den Knoten, der bei näherer Betrachtung keinerlei Existenzberechtigung hatte. Ein kompletter Umfall - was allein schon damit zusammen hing, dass im nahen Osten Krawatte und Fliege nicht unbedingt zur Alltagskleidung zählte. "Ich bin zu IHNEN gekommen, weil ich von meinem Schulleiter erhofft habe, dass er pragmatisch genug denkt um mich nicht direkt aufgrund von Vorurteilen als Sonderfall abzuschreiben. Also BITTE nehmen sie meine Sorgen verdammt nochmal ernst." Er biss die Zähne zusammen und schob gedämpft hinterher. "Sie wissen es doch am Besten: Dieses Insitute ist meine einzige Chance für ein normales Leben. Das hier MUSS verdammt nochmal funktionieren." Seine Schultern bebten sich und die Haltung des Dämons beugte sich leicht, während er stur auf das Schachbrett stierte. Wenn an ihm wirklich etwas Bedrohliches gewesen war, so bröckelte es mit Jedem seiner Worte dahin...bis nurnoch der Junge in ihm übrig war, welcher von Hass, Trauer, Schmerz und der langsam schwindenden Hoffnung angetrieben wurde. Dieses Umfeld - die Ersten Wochen hatten ihn ehrlich belastet. Doch wie Immer...wem konnte er diese Seite überhaupt zeigen? Tariq Schluckte, setzte das altbekannte Lächeln auf und verkündete mit rauer Stimme: "Vergessen sie's. Soll ich mir beim Putzen vielleicht ein Maiddress anziehen?"

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Voron
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Re: Tariq & V: der erste vollständige Untergang

von Voron am 23.04.2024 00:14

Der Professor stellte seine Teetasse langsam auf dem Tisch ab und musterte das Schachbrett. Er hatte es satt, mit dem Studenten zu spielen - und er war die Situation wohl offensichtlich auch leid. Fast wollte Voron ihn das nächste Mal gewinnen lassen. Doch woran dachte er hier schon wieder? Das nächste Mal? Es würde kein nächstes Mal geben. Der Schulleiter hatte diesen seltsamen Dämon schon viel zu nahe an sich herangelassen - er wollte Tariq nicht die Möglichkeit geben, ihm noch mehr auf den Zahn zu fühlen. Also setzte er die Dame - sah zu Tariq hoch und sagte: "Schach." Kurz hielt der Schulleiter inne, um über die Möglichkeiten des Dämons zu gehen und fügte dann fast beifällig hinzu: "Matt. Du kannst wohl selbst entscheiden, ob es der Bauer oder die Königin sein soll. Es hat wohl beides seine tiefere Bedeutung." Nachdenklich betrachtete er das Schachbrett.
Reflexartig wich der Schulleiter zurück, als der Dämon sich blitzschnell aus seinem Stuhl erhob und sich vor ihm aufbaute. Er verschränkte seine Arme - nach diesem Spiel würde dieser Student ihn nicht angreifen, er wusste es einfach. Ausdruckslos starrte der erfahrene Professor in die verengten Pupillen des Wesens vor ihm und gab ihm die Zeit, den wütenden Redeschwall loszuwerden. Aus Erfahrung wusste er, dass er wenn er Tariq unterbrechen würde, sowieso nicht zu ihm vordringen könnte. Doch diese mühelose Autorität, die er verströmte gefiel dem Schulleiter gar nicht. Natürlich hatte er Verständnis für diesen plötzlichen Ausraster - er hatte mit seinen Worten offensichtlich einen Nerv getroffen. Aber seine Autorität war etwas, was er nicht von einem Erstsemester in Frage stellen lassen würde. Nachdem Tariq zu Ende gesprochen hatte, war er beinahe etwas in sich zusammengesackt. Wortlos erhob der Schulleiter und zog Tariqs Stuhl beiseite, um sorgfältig die krumm und schief gebundene Krawatte von seinem Hals zu lösen. Ohne ein Wort über seinen emotionalen Ausbruch zu verlieren, straffte er den farbenbekleksten Kragen von Tariq, um die Krawatte um seinen Hals zu schlingen und begann sie in Zeitlupe zu binden, damit Tariq sehen konnte, was er tat. Nachdem der Dämon einigermaßen addrett aussah und seinen Moment der Stille gehabt hatte, kehrte Voron auf seinen gegenüberliegenden Platz zurück.
Der Schulleiter lehnte sich mit ernstem Blick nach vorne und verschränkte seine Hände auf dem dunklen Holz des Tisches. "Herr Anbas," begann er mit schneidender Stimme. "Ich verstehe, dass die letzten Tage für Sie hart gewesen sein müssen. Sie sind da als Dämon nicht allein und ich bin Ihnen dankbar, dass sie trotz Ihrer Frustration bisher noch nichts angestellt haben." Er räusperte sich - veränderte aber nichts an seinem Tonfall und verfiel auch nicht wieder ins Du. "Als Schulleiter und offener Akteur in der Rettung von Dämonen gehöre ich selbstverständlich zu einer Ihrer Vertrauenspersonen." Trotz Tariqs Größe, wirkte der Elf, als thronte er über dem Erstsemester. "Ich freue mich, dass Sie den Mut gefunden haben, mich auf Ihre Problematik anzusprechen. Allerdings verbitte ich mir auch diesen Umgang mit meiner Person - einem Wesen, das Ihnen an Alter und Erfahrung weit überlegen ist. Gerne können Sie sich mir anvertrauen, aber ich würde sie dabei bitten auf einer höflichen und zivilen Ebene zu bleiben."
Der Schulleiter lehnte sich zurück und die Anspannung im Raum wich einer unangenehmen Stille. "Wenn du wiederholt Probleme mit der Fliege haben solltest, kannst du im Morgen mein Büro aufsuchen," bot der Professor dann in einer etwas weicheren Stimme an. "Für die anderen Probleme habe ich auf Anhieb keine Lösung - aber ich würde dir vorschlagen einen der Clubs aufzusuchen, um dort zwanglos neue Leute mit ähnlichen Interessen zu finden." Nachdenklich fuhr der Elf sich durch die Haare - nach dieser kleinen Anstandsrede musste er sich selbst erstmal wieder fassen. "Wenn du Lektüren nicht scheust, kann ich dir ebenfalls gern eine Bücherliste geben, die dir helfen sollte, sich in dieser Welt besser zurecht zu finden."
Der Witz mit dem Putzkleid brachte noch nicht mal ein Schmunzeln auf sein Gesicht. Im Gegenteil - Voron schüttelte einfach den Kopf. "Mach dir keine Gedanken um die Krümel - Denk lieber über deine fehlende Defensive nach," antwortete er und deutete zum Schachbrett.

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Re: Tariq & V: Der erste vollständige Untergang

von Tariq am 24.04.2024 09:01


Gewalt und (mental) Missbrauch

Die Figuren waren nochimmer auf dem Brett verteilt. Ein Schlachtfeld der Gegensätze, dass Gut und Böse an unterschiedlichen Fronten platzierte. "Ich habe verlohren." Ein Wispern, wie es nur dem Winde glich, begleitete diese langsam einsetzende Realisation. Sein schwarzer König wippte noch etwas in seiner Seitenlage, während Tariq langsam den Kopf schüttelte. Ich habe verlohren? Allmählich zeichneten sich Furchen auf seine Stirn - malten die Züge eines Mannes, der seit Jahrzehnten keine solche Niederlage hatte einstecken müssen. Unglaube, Scham und Wut beschworen einen saftigen Kloß in seinem Rachen, als er den Stuhl seines Gegenüber quietschen und zurückrutschen hörte. Tariq hatte sich entspannt gegeben. So getan, als wäre ihm der Ausgang des Spieles nichteinmal halb so wichtig, wie das bloße Gespräch. Aber dieser Ausbruch...er entstammte einer Flamme, die er unter Kontrolle halten musste. Müsste. So waren die  Anschuldigungen gegenüber dem Professor das Aufbegehren seiner Seele. Ausgeburt der Sorgen wie sie nunmahl in seiner Brust brannten. Ungewissheit. Schwäche. "Ein Waschlappen wie du könnte sich niemals mit mir messen." - Das hatte einstmals sein Bruder gesagt, nachdem Tariq einen Spion entlarvt hatte. Selbstverständlich hatte Talas Vangrellon ihn dafür in einen düsteren Gang gezerrt und nach allen Künsten der Gewalt grün und blau geschlagen. "Dein Köpfchen ist alles was du Schlappschwanz für dich hast - Aber was bringt es dir, wenn ich Ihn dir einschlage?" Beide Dämonen hatten so lange miteinander gerungen, bis Tariqs Leibwache sich dazu herabgelassen hatte den jungen Meister von seinem ausgeknockten Schützling zu trennen.
Die Spuren an seinem Körper mochten verheilt sein - seinen dämonischen Genen sei dank -, doch die Botschaft war klar und deutlich hängen geblieben: Ohne seinen Verstand war er ein Nichts.
Unbrauchbarer Abschaum. Dem Familiennamen, den er Einstmals so sehr hatte vertreten wollen, unwürdig
"ƃıpɹǝnʍun." Hätte der Dämon es nicht besser gewusst, dann wäre das brennen in seinen Augen zu einem weiteren Grund für seinen Scham geworden. Doch selbst wenn sich die Hautpartien rund herum röten mochten...er weinte nicht. KONNTE schon seit Jahrzehnten keine Tränen mehr vergießen. Ähnlich einem Wüstenteich, aus dem ein ganzes Land hatte schöpfen müssen, war dieser Quell versiegt. Von all seinen Schreien - dem Betteln und Flehen verbraucht, mit dem er einstmals seinen Vater bedacht hatte, als dieser Ihm die Gesetze der Welt lehrte. 
Der Griff an seiner Schulter entband das Schachbrett von seinen Vorwürfen. Dem Starren, dass sich nun Schleierhaft auf den Professor richtete, als dieser vor ihn trat. Sie haben Ihren Platz gefunden - hätte er beinahe gesagt. Den Grund für seine Neugierde und Dreistigkeit verraten. Immerhin - und dessen war er sich in aller Schwere bewusst - war es die Gesichte des Elfen gewesen, welche ihn an diese Institution geführt hatte. Vor den Möglichkeiten, die ihm ein Abschluss womoglich bringen konnte. 
Kurz zuckte der Dämon zusammen - als erwartete sein Körper die Schmerzen, mit denen er in einer verlgleichbaren Situation hätte rechnen müssen. In seinen Ohren klang die Stimme seines Vaters nach - barsch und unversöhnlich: "uǝɥɔnɹdsuɐǝq nz ʇʞǝdsǝɹ ʇssıǝɥ sǝ sɐʍ 'ʇsɥǝʇsɹǝʌ np ʇıɯɐp ˙uǝʇsǝq ɯǝuıǝp nz ɹnu ʇsı sɐp". Also stand er da. Starr wie eine State. Beobachtete stumm die Hände, welche seine Ausgeburt der Hölle aka. den Krawattenknoten, lösten und schließlich mit aller Geduld zu läuterten begannen. Dabei fragte er sich: Wie zum Geier, konnte es bei Ihm so leicht aussehen? Flüchtig berührten seine Fingerkuppen den Stoff, ehe er sich langsam dem Schreibtisch zuwandte und auf Voron Falynns Urteil wartete. Oder so fühlte es sich zumindest an, bis dieser die Stimme erhob und ihn seines Platzes verwies. 
"Danke." 
Er lächelte wieder. Zaghaft - verunsichert von dem Angebot, dass ihm an dieser Stellle unterbreitet wurde. Dieses einfache Wort galt für den Hinweis mit dem Club, das Schachspiel und vermutlich...auch für weit mehr, als nur den Vorschlag mit der Literatur oder seiner helfenden Hand.
"Professor." Nachdem er dessen Blick auf das Schachbrett gefolgt war, konnte er nur wiederholt das Haupt schütteln. "Sie haben natürlich recht." Langsam lößte er die Hand von seinem Schlips und verschränkte beide Hände ineinander. Dann - Mit ehrlichem Respekt, beugte er vor dem Elfen seinen Oberkörper und präsentierte eine formvollendete Verbeugung, wie man sie in diesem Zeitalter bestenfalls im asiatischen Raum finden konnte. Dunkle Strähnen fielen ihm Wüst ins Gesicht und tauchten Tariqs Züge in Schatten, die es dem Schulleiter schwer machten, die Trauer in seinem Blick zu erkennen. "Ich möchte mich ehrlich für mein Verhalten entschuldigen." Seine Worte waren weich - wärmend wie das Bett an Morgen, als er ausführte: "In meiner Wut und Enttäuschung habe ich Ihnen meine Probleme zum Vorwurf gemacht, obwohl sie mir bisher nur mit entgegen gekommen sind. Das tut mir ehrlich Leid."

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.04.2024 10:41.
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